HELLAS IM WINTERSCHLAF

Die Einheimischen Griechenlands schlafen in der kühlen Jahreszeit wahrlich nicht. Im Gegenteil: Endlich gehören die kleinen Gassen ganz ihnen, endlich sind sie mal unter sich auf den für Touristen so reizvollen Inseln. Ungestört gehen die Griechen nun ihrer alltäglichen Arbeit nach. Die Fischer breiten ihre Netze auf den sonst von Touristen überfüllten Plätzen aus. Man sitzt draußen vor der Taverne und genießt einen griechischen Kaffee oder einen selbstdestillierten Koniaki.

Selbst im Winter bringt die Sonne hier und da sommerliche Farbenpracht hervor. Jetzt beginnt die Vegetationszeit und die Natur erwacht mit Leben. Ein freundlicher Grieche zeigt uns voll Stolz seine Plantage mit reifen Orangen, die beinahe so groß wie Fußbälle sind. Bei uns zu Hause liegen sie jetzt unter dem Weihnachtsbaum.

Am Neujahrstag legen wir sommerlich bekleidet in Folegandros ab. Die Alkyonidetage beginnen. Jeden Winter, meistens Mitte Dezember bis Ende Januar, kehrt der Sommer für 2 bis 3 Wochen ein. Getäuscht durch die ungewöhnliche Wärme beginnen die Eisvögel zu brüten. Ruhiges, spätsommerliches Wetter begleitet uns bis zur Rückkehr unserer Yacht im Heimathafen. Während des Segeltörns entscheiden wir uns nach unserer Rückkehr in Deutschland die Jolle ins Wasser zu lassen, aber halt ... geht nicht! Bei uns ist ja tatsächlich Winter! Nicht nur die Eisvögel hatten sich getäuscht.